Arbeitswelt im Wandel. Industrielle Arbeitsbeziehungen in "Mitteldeutschland". Zwischen Klassenkampf, Tarifpartnerschaft, sozialistischer Betriebsgemeinschaft und sozialer Marktwirtschaft (1815-2015)

Arbeitswelt im Wandel. Industrielle Arbeitsbeziehungen in "Mitteldeutschland". Zwischen Klassenkampf, Tarifpartnerschaft, sozialistischer Betriebsgemeinschaft und sozialer Marktwirtschaft (1815-2015)

Organisatoren
Sächsisches Wirtschaftsarchiv e. V. / Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung / Horst-Springer-Stiftung für Neuere Geschichte Sachsens / Thüringer Wirtschaftsarchiv e.V.
Ort
Leipzig
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.10.2016 - 22.10.2016
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Von
Ivonne Reichmann, TU Chemnitz

Das VIII. Unternehmens- und wirtschaftsgeschichtliche Kolloquium widmete sich am 21. und 22. Oktober 2016 dem Thema „Arbeitswelt im Wandel. Industrielle Arbeitsbeziehungen in »Mitteldeutschland« – zwischen Klassenkampf, Tarifpartnerschaft, sozialistischer Betriebsgemeinschaft und sozialer Marktwirtschaft (1815-2015)“. Die Veranstaltung des Sächsischen Wirtschaftsarchivs e. V. in Leipzig führte Vertreter/innen verschiedener Fachrichtungen zusammen. Veranstalter waren neben dem Sächsischen Wirtschaftsarchiv e.V. das Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung, die Horst-Springer-Stiftung für Neuere Geschichte Sachsens in der Friedrich-Ebert-Stiftung das Thüringer Wirtschaftsarchiv e.V. sowie von fachhistorischer Seite Rudolf Boch (Chemnitz), Michael Schäfer und Swen Steinberg (Dresden). Die zwölf Beiträge des Kolloquiums umfassten rund 200 Jahre Arbeitswelt und Arbeitsbeziehungen in Mitteldeutschland, beginnend mit den Anfängen der Industrialisierung, über die Herausbildung einer Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung bis hin zur Gegenwart.

Nach der Begrüßung durch die Leiterin des Sächsischen Wirtschaftsarchivs e.V., Veronique Töpel (Leipzig), und einer kurzen Einführung in die Geschichte des Tagungsortes – der Konsumzentrale Leipzig –, stellte Michael Schäfer die einzelnen Schwerpunkte der Tagung vor. Einen dieser Schwerpunkte bildeten die betrieblichen Arbeitsbeziehungen. Dabei sollte sowohl die unternehmerische Arbeitsmarkt-, Personal- und Sozialpolitik diskutiert werden, als auch Ansätze in den Fokus gerückt werden, die den Betrieb als sozialen Handlungsraum kennzeichnen. Ein anderer Schwerpunkt der Tagung lag auf der kollektiven, überbetrieblichen Interessen- und Konfliktregulierung zwischen den organisierten Arbeitsmarktparteien und dem „Tripartismus“ von Arbeitergebern, Gewerkschaften und Staat. Anders als bei früheren Kolloquien stand nicht allein Sachsen im Blickfeld der Themen, sondern auch Thüringen und Sachsen-Anhalt; einige wenige Beiträge gingen über diesen regionalen Fokus hinaus. Die Geschichte der industriellen Arbeitsbeziehungen in Mitteldeutschland, so hob Schäfer hervor, sei immer noch stark unterbelichtet, obwohl diese Region gemeinhin als die „Wiege der deutschen Arbeiterbewegung“ gelte.

Die erste Sektion, geleitet von Michael Schäfer, untersuchte den Zeitraum von 1750 bis in die 60er Jahre des 19. Jahrhunderts. KATRIN MOELLER (Halle) befasste sich zunächst mit dem Wandel des Berufsverständnisses im 18. Jahrhundert und stellte daraufhin ihre Befunde aus einer quantitativen Auswertung Hallenser Kirchenbücher im Zeitraum zwischen 1750 und 1850 vor. Entgegen gängigen modernisierungstheoretischen Lesarten konstatierte sie für das 18. Jahrhundert relativ stabile Berufskontinuitäten, während die Erwerbsbiographien in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in vielen Fällen zerfaserten.

Es folgte der Beitrag von JÖRG LUDWIG (Dresden), der die Arbeit der im Frühjahr 1848 von der sächsischen Regierung einberufenen „Kommission für Erörterung der Gewerbs- und Arbeitsverhältnisse“ behandelte. Bemerkenswerterweise kam in den Verhandlungen der Kommission auch die frühe Fabrikarbeiterschaft zu Wort, während die ausgesandten Fragebögen bei den Fabrikanten kaum auf Resonanz stießen. Es wurden Formen der betrieblichen Mitbestimmung und des institutionalisierten Interessenausgleichs debattiert, etwa die Einführung von Gewerbe- und Fabrikgerichten, in denen auch die Arbeiter vertreten sein sollten. Allerdings schlugen sich diese Konzepte letztlich nicht in der sächsischen Fabrikgesetzgebung nieder. Die Kommissionsarbeit wurde mit dem Dresdner Maiaufstand 1849 abgebrochen.

STEFFEN SAMMLER (Braunschweig) schloss thematisch wie zeitlich unmittelbar an Ludwigs Ausführungen an, indem er die Vorgeschichte des sächsischen Gewerbegesetzes von 1861 aufzeigte. Insbesondere kontrastierte er den von Albert Weinlig 1857 vorgelegten ersten Entwurf mit dem vier Jahre später verabschiedeten Gesetz. Weinligs Entwurf zielte darauf ab, korporative Formen – etwa durch eine Umgestaltung der Zünfte – zu erhalten, und sah sozialpolitische Absicherungen wie eine gesetzliche Arbeitszeitbegrenzung vor. Die schließlich 1861 verabschiedete sächsische Gewerbeordnung folgte hingegen einer konsequent wirtschaftsliberalen Leitlinie, welche die Festlegung der Arbeitsbedingungen in der Fabrik allein dem Fabrikanten übertrug und staatliche Eingriffsbefugnisse auf ein Minimum begrenzte. Sachsen schloss sich damit dem allgemeinen europäischen Trend an –, nicht zuletzt aus Sorge um die Wettbewerbsfähigkeit der stark auf den Export orientierten eigenen Wirtschaft.

Die zweite Sektion, moderiert von Swen Steinberg (Dresden), thematisierte industrielle Arbeitsbeziehungen bzw. Vorstellungen über diese bis zum Vorabend des Ersten Weltkriegs. MANUEL SCHRAMM (Chemnitz) stellte in seinem Beitrag mit Blick auf die westsächsische Textilindustrie das gängige Bild des Fabrikregimes des 19. Jahrhunderts infrage, wonach die Beschäftigten einer strengen, vom Fabrikherren überwachten Arbeitsdisziplin unterworfen waren, die ihnen jegliche Mitsprachemöglichkeit verweigerte. Die westsächsischen Textilfabrikanten seien dagegen durchaus nicht die „Herren im eigenen Haus“ gewesen. In der Praxis hätten die Arbeiter vielmehr auch nach 1861 die Arbeitsabläufe in der Fabrik, die Einstellung neuer Leute und derlei mehr. in weitgehendem Maße mitbestimmt. Auch Streiks waren seltener als angenommen; in Konfliktfällen hätten sich die Unternehmer stattdessen oft erstaunlich kompromissbereit gezeigt. Die großen Arbeitskämpfe in der westsächsischen Textilindustrie in den Jahren um 1900 interpretierte Schramm deswegen auch als Versuch der Unternehmer, eine bislang nicht vollständig ausgebildete Kontrolle über ihre Unternehmen zu erlangen.

KARL HEINRICH POHL (Kiel) befasste sich in seinem Vortrag mit dem Einstellungswandel der sächsischen Unternehmer gegenüber der organisierten Arbeiterschaft seit der Jahrhundertwende. Dieser wiederum hing ursächlich zusammen mit der von Gustav Stresemann und seinen „jungliberalen“ Gesinnungsgenossen vorangetriebenen politischen Neuorientierung der sächsischen Nationalliberalen und der Gründung eines schlagkräftigen Unternehmerverbandes, des Verbandes Sächsischer Industrieller (VSI). Die Abwendung der Nationalliberalen vom „Kartell“ mit den Konservativen verband sich auch mit der Einsicht, dass im „roten Königreich“ Sachsen nicht gegen die Arbeiterbewegung regiert werden konnte. Personell eng verflochten mit den nationalliberalen Reformern näherte sich auch der VSI, so Pohl, bei der Gestaltung der industriellen Arbeitsbeziehungen sozialpartnerschaftlichen Konzepten. Am vermehrten Abschluss von Tarifverträgen in der sächsischen Industrie in den Jahren vor 1914, der mit einem deutlichen Rückgang von Arbeitskämpfen einherging, machte der Referent den Erfolg dieser Bestrebungen fest.

Die Moderation der dritten Sektion übernahm Veronique Töpel (Leipzig). JUDITH HANFT (Jena) stellte in ihrem Beitrag das 1884 gegründete Jenaer Glaswerk Schott vor, das bereits 1891 teilweise und schließlich 1919 ganz in den Besitz der Carl-Zeiss-Stiftung überging. Das Konzept des Stiftungsunternehmens, das Ernst Abbe und Carl Schott verfolgten, umfasste nicht zuletzt auch eine Neugestaltung der industriellen Arbeitsbeziehungen. Die Unternehmen im Besitz der Zeiss-Stiftung setzten auf eine betriebliche Sozialpolitik, die auf die Instrumentalisierung paternalistischer „Wohltaten“ für die Disziplinierung der Belegschaften verzichtete und den Beschäftigten stattdessen Rechte einräumte. Dieser “Sonderfrieden“ mit den eigenen Arbeitern schien dabei auch die Weimarer Republik zu überdauern und wurde erst nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten infrage gestellt.

Anschließend präsentierte ULRICH HESS (Wurzen) an zahlreichen Beispielen den Wandel des Bildes der Arbeit in der Fotografie. Schon um 1900 legten viele Unternehmen eigene Bildarchive an. Auf den Abbildungen der eigenen Fabrik waren aber, so Heß, die Beschäftigten zunächst kaum präsent oder sie dienten als menschlicher Maßstab, der dem Betrachter die Größe der Anlagen oder der hergestellten Produkte vor Augen führen sollte. Die Fotografie der Arbeit habe sich als Genre mit ästhetischen und teils auch politischen Absichten erst in den 1920er-Jahren entwickelt, unterlag aber offenbar vor allem nach 1945 in Westdeutschland wechselnden Konjunkturen der Befassung mit entsprechenden Bildprogrammen. Am Ausgang des 20. Jahrhundert scheint die Arbeit und die Menschen bei der Arbeit als Bildmotiv der Fotografie wieder weitgehend verschwunden zu sein.

Der erste Tag des Kolloquiums endete mit der Eröffnung der Fotoausstellung „Landschaft in Bewegung – vom Bergbau zur Seenplatte“ von Karl Detlef Mai. Gezeigt wird der Wandel der südlich von Leipzig gelegenen Region von der Prägung durch den Braunkohlenabbau bis zum heute erschlossenen Touristengebiet.

Rudolf Boch (Chemnitz) moderierte am Samstagmorgen die vierte Sektion, in welcher die Arbeitsbeziehungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt standen. JÜRGEN SCHREIBER (Jena) stellte die Firma Gebrüder Thiel in Ruhla vor – eines der größten Thüringer Unternehmen der Jahrhundertwende, welches auf die Herstellung billiger Uhren spezialisiert war bzw. hier bereits früh eine Marktlücke gefunden hatte. Die Verweigerung betrieblicher Mitspracherechte beantworteten die Belegschaften zumindest vor 1914 mit passiver Resistenz, indem sie ihre Arbeitsleistung drosselten. Dies wiederum veranlasste die Unternehmensleitung, die Uhrenmontage stärker zu dezentralisieren, etwa durch die Gründung von Zweigbetrieben auf dem Land wie durch die fortwährende Beschäftigung von Heimarbeitern. Ansonsten finden sich auch bei Thiel/Ruhla die für größere Unternehmen gängigen Personalstrategien, die auf die Bildung einer qualifizierten Stammbelegschaft zielten, die man mit betrieblichen Sozialleistungen langfristig an den Betrieb zu binden suchte.

TORBEN MÖBIUS (Bielefeld) ging es in seinem Beitrag darum, die neueren Ansätze, die den Betrieb als soziales Handlungsfeld verstehen, spezifisch auf den nationalsozialistischen Industriebetrieb auszurichten und damit einen Beitrag zur Historisierung faschistischer Arbeitsbeziehungen zu leisten. Er plädierte dafür, die von den Nationalsozialisten propagierte „Betriebsgemeinschaft“ als Entwurf einer Neuorganisation der industriellen Arbeitswelt ernst zu nehmen, anstatt sie lediglich ideologiekritisch dekonstruieren zu wollen und die betriebliche „Realität“ außer Acht zu lassen. Dabei müsse die Betriebsgemeinschaft aber im weiteren Kontext der „Volksgemeinschaft“ mit all ihren rassistischen Implikationen verstanden werden. Gleichzeitig sollten aber auch die Kontinuitätsstränge einer unternehmerischen „Bewusstseinspolitik“, die schon lange vor 1933 auf eine emotionale Bindung der Beschäftigten an den Betrieb zielte, nicht unterschlagen werden.

Der abschließende Teil der Tagung wurde von Stefan Müller (Bonn) moderiert und umfasste drei Beiträge, die sich mit den industriellen Arbeitsbeziehungen in der DDR und in der Zeit seit der Wiedervereinigung befassten. MERVE LÜHR (Dresden) untersuchte am Fallbeispiel des VEB Halbmondteppiche Oeslnitz die Praxis des „Sozialistischen Wettbewerbs“ und die Bildung von Brigaden seit dem Beginn der 1960er-Jahre. Damit sollten die Beschäftigten nicht allein zu erhöhten Leistungen angespornt werden. Vielmehr hoffte man auch „Lerneffekte“ im Sinne des realsozialistischen Regimes zu erzielen. Die eigensinnige Ausgestaltung dieser ihnen von Partei- und Betriebsleitung mehr oder minder aufgenötigten Aktivitäten habe aber, so konstatierte Lühr, kulturell-gesellige Aspekte der „Kollektivbildung“ bald in den Mittelpunkt gerückt, während die ökonomischen Zielsetzungen in den Hintergrund getreten seien.

MICHAEL HOFMANN (Jena) kam in seinem Vortrag über die Leipziger Kirowwerke zu ganz ähnlichen Ergebnissen: Auch hier erwies sich die Bildung von Brigaden keineswegs als Instrument zur Produktivitätssteigerung. Wie Lühr hob auch Hofmann die erstaunlich positiven Erinnerungen der ehemaligen Brigadisten und Brigadistinnen an die Arbeitsbeziehungen in den Industriebetrieben der DDR-Zeit hervor. Das „Kollektiv“ begründete im Rückblick den kollegialen und „menschlichen“ Zusammenhalt im Betrieb und bot einen „Schutzraum“ auch gegenüber der Betriebsleitung. Der These, dass diese positiven Erinnerungsnarrative als Kritik an den betrieblichen Arbeitsbeziehungen der Nach-Wende-Zeit zu verstehen sind, stand Hofmann allerdings eher skeptisch gegenüber.

Den Abschluss der Tagung bildete der Vortrag von SILKE RÖBENACK (Erlangen), die Befunde einer aktuellen soziologischen Studie über die Entwicklung der Betriebsräte in den ostdeutschen Bundesländern präsentierte. Ihre Erhebungen belegen einen Anstieg von Betriebsratsgründungen und die Aktivierung bzw. Wiederbelebung bestehender Betriebsräte in den vergangenen Jahren. Man könne in dieser Entwicklung durchaus Anzeichen für die allmähliche Schließung einer „Schutz- und Gerechtigkeitslücke“ sehen. Es sei aber noch nicht abzusehen, wie lange dieses „Gelegenheitsfenster“, das sicherlich auch auf relativ günstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen zurückzuführen ist, noch offen bleiben werde. Auch habe man es bei genauerem Hinsehen nicht mit einem flächendeckenden Trend zu tun. Die Neubelebung der betrieblichen Mitbestimmung sei typisch für die prosperierenden Subzentren und demnach auch Ausdruck einer wachsenden regionalen Ungleichheit.

Michael Schäfers knappes Resümee und eine Abschlussdiskussion beendeten am frühen Samstagnachmittag die Tagung. Die in den anderthalb Tagen präsentierten Befunde und Thesen haben vor allem die zahlreichen Brüche und Diskontinuitäten aufgezeigt, denen die industriellen Arbeitsbeziehungen in Mitteldeutschland im Laufe der vergangenen 200 Jahre unterworfen waren. Hier spiegelte sich nicht allein der Wandel der industriell-gewerblichen Produktionsverhältnisse wider, sondern auch die häufigen politischen Systemwechsel und die damit oft einhergehenden Veränderungen arbeitsrechtlicher Rahmenbedingungen.
Das VIII. Unternehmens- und wirtschaftsgeschichtliche Kolloquium hat aber letztlich vor allem auf die großen Lücken und Desiderate aufmerksam gemacht, die eine historiographische Erforschung der Beziehungen zwischen Kapital und Arbeit in der „Wiege der deutschen Arbeiterbewegung“ immer noch aufweist.

Die Dokumentation der Beiträge der Tagung ist als Sammelband in der Schriftenreihe des Sächsischen Wirtschaftsarchivs vorgesehen.

Konferenzübersicht:

Begrüßung

Veronique Töpel, Sächsisches Wirtschaftsarchiv e.V.

Einführung
Michael Schäfer, Dresden

Sektion 1: Moderation: Michael Schäfer (Dresden)

Katrin Moeller (Halle), Muße oder Fleiß? Zur Entstehung von Leistungsdenken, Konkurrenz und Arbeitsdisziplin in der Stadt Halle (Saale) zwischen 1750 und 1850

Jörg Ludwig (Dresden), Industrielle Arbeitswelten in Sachsen und die Revolution von 1848/49

Steffen Sammler (Braunschweig), Die Ordnung der Fabrik. Die sächsische Debatte um industrielle Arbeitsbeziehungen in den 1850er und 60er Jahren

Sektion 2: Moderation: Swen Steinberg (Dresden)

Manuel Schramm (Chemnitz), Schwache Unternehmer? Arbeitsbeziehungen in der westsächsischen Textilindustrie im 19. Jahrhundert

Karl Heinrich Pohl (Kiel), Zur Vorstellungswelt sächsischer Industrieller am Vorabend des Ersten Weltkrieges: Parteien, Sozialpolitik, Gewerkschaften und Tarifvertragswesen

Sektion 3: Moderation: Veronique Töpel (Leipzig)

Judith Hanft (Jena), Arbeitsbeziehungen in einem Stiftungsunternehmen: Das Jenaer Glaswerk Schott 1884–1934

Ulrich Heß (Wurzen), Das Bild der Arbeit. Wandlungen im Umgang der Fotografie und der Fotografen mit dem Thema Arbeit von 1900 bis heute

Ausstellungseröffnung

Karl Detlef Mai: „Landschaft in Bewegung – vom Bergbau zur Seenplatte“

Sektion 4: Moderation: Rudolf Boch (Chemnitz)

Jürgen Schreiber (Jena), „Billige“ Arbeitskräfte für die Zeichen der Zeit. Uhrenfertigung bei „Gebrüder Thiel“, Ruhla. Ein Spannungsfeld der Interessen

Torben Möbius (Bielefeld), Arbeit für die „Volksgemeinschaft“: der national -sozialistische Betrieb als soziales Handlungsfeld. Ein Forschungsprogramm

Sektion 5: Moderation: Stefan Müller (Bonn)

Merve Lühr (Dresden), „Sozialistischer Wettbewerb“ und Kollektivbildung im Betrieb

Michael Hofmann (Jena), Arbeitsbeziehungen auf der Ebene der Brigaden (Gründung, Anpassung, Nachwirkung) in den Leipziger Kirowwerken

Silke Röbenack (Erlangen), Ostdeutsche Betriebsräte im Aufbruch – das Ende der ostdeutschen Bescheidenheit?